90 Jahre Griffith Observatory
Hollywoods Sternwarte feiert Geburtstag
Kaum ein Ort in Los Angeles ist so oft auf der Leinwand zu sehen wie das Griffith Observatory – und doch wissen viele gar nicht, wie spannend ein Besuch auch abseits der Filmwelt ist. Zum 90. Geburtstag lohnt sich ein Blick zurück – und natürlich auch ein Besuch vor Ort.
Ein Drehort wird zur Ikone
La La Land, Zurück in die Zukunft, Terminator, Transformers, Jurassic Park, Yes Man, The Rocketeer, Charlie’s Angels – das Griffith Observatory war schon in unzähligen Filmen und Serien zu sehen. Mal romantisch verklärt, mal als futuristische Kulisse oder als Ort dramatischer Enthüllungen: Kaum ein Gebäude in Los Angeles steht so sehr für die Verbindung von Wissenschaft und Kino.
Die Architektur im Art-Déco-Stil, die imposante Kuppel und die spektakuläre Lage hoch über der Stadt machen es zur idealen Leinwand für filmische Inszenierungen. Besonders eindrucksvoll ist dabei der Blick über Los Angeles bei Nacht – nicht nur für Kameras, sondern auch für Besucher.
Auch Serien wie Numbers, Castle oder 24 nutzen das Observatorium für ihre Außendrehs – oft als Symbol für Weitblick, Geheimnisse oder Neuanfang. Es ist einer dieser Orte, an dem man unweigerlich das Gefühl bekommt, schon einmal dort gewesen zu sein – selbst wenn man zum ersten Mal oben steht.
Das Observatorium liegt spektakulär oberhalb des Los Feliz Districts, mit direkter Sicht auf das berühmte Hollywood Sign – ein Panorama, das jeden Besuch unvergesslich macht. Genau dieser Mix aus Wissenschaft, Kino und Aussicht macht es zu einem der meistfotografierten Orte der Stadt. Kein anderer Ort in Los Angeles vereint den Mythos der Filmstadt so greifbar mit echter Geschichte und öffentlichem Bildungsauftrag – tagsüber ein lebendiges Wissenschaftsmuseum, abends ein leuchtendes Wahrzeichen im Großstadthimmel.
Ursprung mit Weitblick
Das Observatorium wurde am 14. Mai 1935 eröffnet – als eines der ersten öffentlichen Observatorien der Welt. Hinter der Idee stand Griffith Jenkins Griffith, ein wohlhabender Philanthrop und passionierter Wissenschaftsfreund. Bereits 1896 schenkte er der Stadt Los Angeles 1.200 Hektar Land mit dem Ziel, der Bevölkerung freien Zugang zu Natur und Bildung zu ermöglichen. Er glaubte fest daran, dass Astronomie das Denken der Menschen verändert, weil sie ihnen ihren Platz im Universum vor Augen führt.
Sein Testament bestimmte, dass ein Observatorium mit öffentlich zugänglichem Teleskop errichtet werden sollte – sowie Ausstellungen und ein Planetarium. Der Bau wurde jedoch erst nach seinem Tod 1919 in Angriff genommen, mit der Vision: Wissenschaft für alle.









Was gibt es zu sehen?
Trotz seiner kompakten Größe bietet das Griffith Observatory eine Vielzahl faszinierender Ausstellungen:
- Ein riesiges Foucaultsches Pendel demonstriert die Erdrotation eindrucksvoll im zentralen Eingangsbereich.
- Eine originale Tesla-Spule wird mehrmals täglich vorgeführt und lässt elektrische Funken durch die Luft springen.
- Ein funktionierender Seismograph zeigt live die tektonische Aktivität Kaliforniens – er zeichnet sogar kleinste Erschütterungen auf und ist bei Einheimischen beliebt, um zu prüfen, „ob das gerade ein Erdbeben war“.
- Eine große Sonnenuhr sowie interaktive Displays zu Gravitation, Lichtbrechung, dem Sonnensystem und zur Geschichte der Raumfahrt laden zum Entdecken ein.
- Das Samuel Oschin Planetarium bietet beeindruckende Shows mit moderner Projektions- und Soundtechnik (nicht kostenlos, aber sehr empfehlenswert).
- Ein 3D-Periodensystem mit echten Elementen zeigt zahlreiche chemische Elemente als reale Proben im Setzkasten-Stil – ein Highlight für alle, die sich für Materie und ihre Bausteine interessieren.





Albert Einstein trifft Besucher in der unteren Ebene
Was viele nicht wissen: Auf der unteren Ebene des Gebäudes, in der sogenannten Gunther Depths of Space Exhibit Hall, sitzt Albert Einstein. Genauer gesagt: eine Bronzestatue des Physikers auf einer Bank, die freundlich zum Verweilen einlädt. Der umgebende Raum widmet sich den großen Fragen der modernen Astrophysik – Schwarze Löcher, Galaxien, Dunkle Materie. Ein ruhiger Ort, der zum Nachdenken einlädt – oder einfach für ein Erinnerungsfoto mit dem vielleicht größten Denker des 20. Jahrhunderts.


Tipps für deinen Besuch
- Eintritt: Der Zugang zur Sternwarte und den Ausstellungen ist kostenlos – eine Seltenheit in den USA.
- Parken: Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen direkt vor dem Gebäude. Die Kosten liegen bei etwa $ 12 pro Stunde (Stand 2025). Weitere kostenpflichtige Parkplätze sind auf dem Weg zum Griffith Observatory am Straßenrand verfügbar. Vorsicht: Der Weg ist aufgrund der Höhenunterschiede beschwerlich.
- Shuttle-Busse: Es fahren Shuttlebusse (zum Teil kostenlos) vom Greek Theater und ausgewählten Metro-Stationen. Die genauen Fahrzeiten und Abfahrtsorte sind auf der offiziellen Website des Griffith Observatory zu finden.
- Früh kommen: Vor allem an Wochenenden oder in den Ferien kann es voll werden. Früh da zu sein erhöht die Chancen auf einen Parkplatz und einen ruhigeren Besuch.
- Öffnungszeiten prüfen: Wichtig! Wegen Film-Drehs oder Events kann das Griffith Observatory zeitweise geschlossen sein. Ein Blick auf die Website lohnt sich vor der Anfahrt. Montags ist Ruhetag.
Adresse
Griffith Observatory
2800 East Observatory Road
Los Angeles, CA 90027
(213) 473-0800
